Warum Monaco von geopolitischen Entwicklungen profitiert

Signifikanter Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens

Vor dem Hintergrund zunehmender politischer Spannungen und wirtschaftlicher Risiken suchen immer mehr Vermögende rund um den Globus nach einem sicheren Hafen. Davon profitiert Monaco: das Fürstentum am Mittelmeer hat in den vergangenen zehn Jahren sein Pro-Kopf-Einkommen um fast ein Drittel gesteigert. In Zukunft sei mit weiterem Wachstum zu rechnen, so Experten beim Monaco Day 2025 in Davos.

Noch liegen keine aktuellen Zahlen für das Jahr 2024 vor, doch schon die im November 2024 veröffentlichten Daten für das Vorjahr zeigen einen klaren Trend. Das Bruttoinlandsprodukt von Monaco belief sich im Jahr 2023 auf 9,24 Mrd. EUR und lag inflationsbereinigt um 5% höher als im Jahr zuvor. Auf Sicht von zehn Jahren belief sich das Wachstum auf satte 46,5%. Im selben Zeitraum stieg das Pro-Kopf-Einkommen um 26% auf fast 100.000 EUR.

Sicherheit und Steuervorteile

Ein wesentlicher Grund liegt nach Einschätzung von Experten in der finanziellen und politischen Stabilität des Fürstentums. „Hohe Sicherheit, geringe Risiken und starke Asset Protection machen das Monaco international attraktiv“, sagte Robert Laure, Chairman der Monegasque Association of Financial Activities (AMAF) beim Monaco Day anlässlich des Weltwirtschaftsforums 2025 in Davos.

Die internationalen politischen Spannungen hätten dazu geführt, dass Vermögende nach Sicherheit suchen. „Zudem gibt es in vielen Ländern den Bedarf, Steuererhöhungen vorzunehmen. Auch deshalb sind mehr Menschen aus der ganzen Welt in den vergangenen Jahren nach Monaco gekommen“, ergänzte Xavier de Sarrau, Managing Partner von Gordon S. Blair Monaco.

Allerdings seien die Steuervorteile allein heute nicht mehr ausreichend. „Steueroasen werden begraben. Was überleben wird, sind Orte, an denen man gut leben und das Leben genießen kann“.

Strikter Screening-Prozess

Die seit Jahren wachsenden Kernbranchen von Monaco umfassen Finanzen und Versicherungen, Großhandel, wissenschaftliche und technische Aktivitäten sowie Verwaltungsdienste. Ein Unternehmen in Monaco anzusiedeln, ist allerdings aufwändiger als anderswo. Etwa zwei Monate dauert der Genehmigungsprozess aufgrund eines strikten Screenings. Für eine Aufenthaltsgenehmigung müssen zudem verschiedene Kriterien erfüllt werden, zu denen z.B. ausreichendes Vermögen (im Markt werden Erfahrungswerte von mindestens 1 Mio. EUR an Vermögenswerten genannt) oder eine ausreichend große Immobilie gehören. „Anders als vor 20 Jahren schauen die Behörden da sehr genau hin und prüfen, ob die Zahl der Schlafzimmer für die Familie ausreicht“, betonte Xavier de Sarrau.

Interesse an Single Family Offices

Vorteilhaft sei Monaco vor allem auch für Vermögensverwaltung, zumal die hierfür erforderliche Infrastruktur vorhanden und bewährt sei. „Die Behörden verstehen sehr gut und besser als an anderen Orten der Welt, was genau für das Aufsetzen eines Trust erforderlich ist“, so Xavier de Sarrau. Monaco sei erfahrungsgemäß sehr offen insbesondere für die Ansiedelung von Single Family Offices. Und wenn es um Miete von Gewerbeimmobilien geht, sei das Preisniveau für viele überraschend niedriger als an manch anderen Standorten wie z.B. Genf – während privates Wohnen in Monaco bekanntermaßen teuer ist.

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